Irgendwann wird vermutlich jeder Kaninchenhalter einmal vor der Situation stehen, dass eines seiner Kaninchen operiert werden muss – und sei es nur eine mehr oder weniger routinemäßige Rammler-Kastration.
Deshalb möchten wir gerne einige Hinweise und Tipps zur richtigen OP-Vor- und -Nachsorge geben.
Vor einer Operation ist es sehr wichtig zu wissen, dass Kaninchen (wie übrigens fast alle kleinen Heimtiere) nicht nüchtern gehalten werden dürfen. Da Kaninchen eine Verdauung besitzen, die auf das regelmäßige Nachschieben von Nahrung ausgerichtet ist, benötigen sie weiterhin ihr gewohntes Futter und Wasser zur freien Verfügung. Unsere Langohren sind zudem nicht in der Lage erbrechen zu können, was unter Narkose zur Atemobstruktion (=Verlegung der Atemwege) führen könnte. Daher ist diese Gefahr eines vollen Magens – wie bei Hund und Katze – beim Kaninchen nicht gegeben.
Operationen beim Kaninchen sollten – außer natürlich es handelt sich um eine Not-OP – möglichst nicht an sehr heißen Tagen stattfinden. Wenn dies unvermeidbar ist, sind Termine, die die Einschlaf- und Aufwachphase in die frühen Morgen- bzw. späteren Abendstunden fallen lassen, von Vorteil.
Im Nachgang einer OP ist es wichtig, dass das Kaninchen nur vollständig wach an den Halter zurückgegeben wird. In der Aufwachphase könnten sich Komplikationen ergeben, die beim Tierarzt gegebenenfalls schnell mit Infusionen oder geeigneten, kreislaufstabilisierenden Medikamenten behoben werden können. Findet die Aufwachphase dagegen beim Halter zuhause statt, kann es – bis man mit dem nicht komplikationslos aus der Narkose erwachenden Tier wieder zurück beim Tierarzt ist – schon zu ernsten Probleme gekommen sein. Von Vorteil ist es, wenn man sich die Notfallerreichbarkeit seines Tierarztes und/oder der notdiensthabenden Tierklinik bereit legt, falls es im Nachgang der OP zu Komplikationen kommt, die der Behandlung bedürfen.
Bei einigen Kaninchen ist es nötig, eine OP-Wunde vor Lecken und Knabbern zu schützen. Manche Tiere lassen OP-Wunden aber auch einfach in Ruhe und werden erst durch Sprays, Bodies, Pflaster, Verbände und Kragen dazu animiert, an der „komischen Stelle“ herum zu zupfen.
Bei allen Wunden ist es ratsam, dem betroffenen Kaninchen nach der Operation für 2-3 Tage eine möglichst saubere Umgebung zu schaffen, also z.B. Späneeinstreu durch Handtücher oder Inkontinenzauflagen zu ersetzen. Nach 2-3 Tagen sind die meisten Wunden so weit verschlossen, dass sie für Keime deutlich unempfindlicher sind, als in den ersten Tagen. Eine Trennung des operierten Tieres von seinen Artgenossen sollte möglichst vermieden werden und ist auch nur in Ausnahmefällen nötig.
Falls das Kaninchen nach der Operation nicht nach einigen Stunden wieder beginnt zu fressen, kann es nötig sein, es zu päppeln. Hierfür kann man idealerweise Päppelbreie aus dem gewohnten Futter selbst herstellen oder aber auf fertige Instant-Pulver zurückgreifen. Grundsätzlich reicht es aber oft aus, dem Kaninchen einfach besondere Leckereien anzubieten – vor Allem feine Küchenkräuter werden nach Operationen gerne gefuttert. Wichtig ist auch, dass das Kaninchen für die ersten Tage gut mit Schmerzmitteln versorgt wird, denn ein Tier mit Schmerzen möchte nicht fressen, was beim Kaninchen fatal sein kann.
Eine gute und für das Kaninchen sehr angenehme Möglichkeit vor Allem Bauchwunden (z.B. nach Weibchen-Kastrationen) zu schützen, sind die
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